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Galerie Rundblick / Techniken
Hier finden Sie einiges an angewandten Techniken rund um die Fotografie ...

Techniken der Panoramafotografie

Neben technischen Hinweisen erfolgen kurze Erläuterungen von geschichtlichen und visuellen Aspekten der Panorama-Fotografie.

Weiterhin unterstützen Hinweise und Erklärungen zu den verschiedenen Funktionen bei der intuitiven Nutzung und Besichtigung dieser Galerie.

Geschichtliches

Panoramen faszinieren Menschen schon lange, zunächst in der Antike als Friese,  im 18. Jahrhundert als umlaufende Gemälde mit Darstellungen von Schlachten oder Stadtansichten in Rotunden. Das Gemälde von Werner Tübke "Frühbürgerliche Revolution in Deutschland" in Bad Frankenhausen ist ein modernes Beispiel für das monumentale Darstellungsbedürfnis der Auftraggeber und die Schaulust der Besucher. Mit der Entwicklung der Fotografie entstanden Panoramakameras mit einer drehbaren Optik (1843 Joseph Puchberger). Bis heute wurden weitere Panoramakameras entwickelt, um den horizontalen Bildwinkel und damit das Seitenverhältnis extremer zu gestalten, von 1:2 zu annähernd 1:3 (6 x 17 cm). Mit der digitalen Bildaufnahme und -bearbeitung entstanden neue Möglichkeiten der digitalen Panoramafotografie.

Visuelle Aspekte

Bei 360°-Aufnahmen und sogar darüber hinaus werden extreme Seitenverhältnisse erzeugt, die ihren sehr eigenen Charme entwickeln. Dabei entstehen in der Abbildung Besonderheiten, die unsere gewohnten, in der Evolution bewährten Sichtweisen (menschliches Sichtfeld mit einem Blickwinkel von 130°) irritieren. Gewohnte gerade Linien werden zu sanften oder gar parabelförmigen Bögen, wenn ein dreidimensionaler Raum auf eine Fläche projeziert wird. Als Betrachter habe ich ein Rätsel zunächst zu lösen, wenn in einem 360°-Panorama mir bekannte Räume, Landschaften einen neuen Bezug erhalten, weil gewohnt Gegenüberstehendes nebeneinander steht oder sich bewegende Personen mehrfach zeigen.

Kameratechnik

Es lassen sich in der Konstruktionsweise drei Kameratypen unterscheiden, Kameras mit feststehendem Objektiv (z.B. Fuji GX617, Hasselblad XPan, Linhof Technorama 617), mit schwenkbarem Objektiv (Noblex mit verschiedenen Modellen, Horizon bzw. Horizont, Widelux, Widepan) und 360°-Rotationskameras (z.B. Globuscope, Seitz Roundshot 28/220 oder Seitz ...). Je nach Bauweise vereinen diese Kameras verschiedene Vor- und auch Nachteile. Kameras mit festsehendem Objektiv sind meist Mittel- oder Großformatkameras, welche oft mit Weitwinkeloptik und einem langem Filmstreifen eine Fülle von Details in einer flächigen Abbildung erfassen. In Kameras mit rotierendem Objektiv wird das Licht durch ein sich drehendes Objektiv und einen verstellbaren Spalt auf den auf eine gewölbte Ebene gespannten Film gelenkt. Dies benötigt besondere technische Präzision und erzeugt für Panoramen typische Abbildungsveränderungen. Das surren des Laufwerkes und Klacken der Mechanik ist hörbar und bei handgehaltenen Aufnahmen spürbar. Um schwierige Lichtverhältnisse zu bewältigen, braucht es viel Erfahrung und auch dann bestehen Grenzen, insbesondere bei Gegenlicht (z.B. Scheinwerfer bei Nachtaufnahmen erzeugen helle Querstreifen). Die 360°-Rotationskameras funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip, wobei das Objektiv dreht und der Film gleichzeitig transportiert wird. Hierbei sind bei einigen Kameras Bruchteile einer Kreisbewegung oder mehrfache Drehungen (720°, 999°) programmierbar. In der Abbildung werden die Personen und Objekte mit gleichem Abstand zur Kamera auf einer Linie und proportional in der Größe abgebildet. Bei unterschielichem Abstand wölben sich gerade Linien und die Proportionen verändern sich für unsere Wahrnehmung unverhältnismäßig. Diese mitunter ästhetischen Effekt  gehen verloren, wenn ich einen genügend großen Panoramaausdruck mir gewölbt vor Augen halte. Dann "stimmt" die Perspektive wieder. Moderne Kameras sind mit der Digitaltechnik ausgestattet, wobei Sensoren den Lichteinfall registrieren. Besonders diese letzten technischen Errungenschaften lassen die Preise für solche Spezialkameras deutlich wachsen. Hier bietet die Digitaltechnik verbunden mit spezieller Software und Computerbearbeitung mit dem Zusammensetzen, dem sogenannten "Stitchen",  einzeln aufgenommener Fotos neue Möglichkeiten einer weiteren Verbreitung der Panoramafotografie.

Technik der digitalen Panoramafotograie (Stitchen)

Die überwiegend auf dieser Seite ausgestellten Panoramen sind "gestitcht". Überlappend werden mehrere Fotos mit gleichbleibenden Aufnahmeparametern erstellt und zusammengesetzt. Neben Übung braucht dies einen speziellenStativkopf, ein stabiles Stativ und möglichst gleichbleibende Lichtverhältnisse. Für jede Kamera in Verbindung mit dem jeweiligen Objektiv ist der Nodalpunkt (nodus - Knoten) zu ermitteln und einzuhalten. Ist der Nodalpunkt ermittelt (was nicht so schwierig ist mit einem geeigneten Panorama-Stativkopf) und die Kamera entsprechend positioniert, sind später keine Doppelkonturen und Brüche im Panorama zu korrigieren. Diese Bildfehler entstehen beim Zusammensetzen der verschiedenen Fotos sonst unweigerlich in den überlappenden Bereichen, wenn sich Objekte im unterschiedlichem Abstand zur Kamera befunden haben. Soll  das Panorama einer entfernten Horizontlinie erstellt werden, dann ist der Nodalpunkt weniger wichtig. Doch steht beispielsweise ein Baum im Vordergrund des Bildes und wird von zwei Einzelbildern erfasst, dann werden Doppelkonturen an den Schnitträndern dieser beiden Bilder entstehen. Je nach Aufnahmetechnik werden ein- oder mehrreihige Panoramen (Singlerow- bzw. Multirow-Technik) unterschieden. Die Brennweite des verwendeten Objektives bestimmt die Anzahl der nötigen Einzelbilder, um einen bestimmten horizontalen Bildwinkel (horizontel field of view - HFOV) zu erreichen. Mit mehrreihigen Panoramen sind vertikale Bildwinkel (vertical field of view - VFOV) ebenfalls bis zu annähernd 360° mit hierfür speziell konstruierten Panorama- Stativköpfen und geeigneter Software zu erreichen. Je nach Anzahl der sich überlappenden Fotos und deren Auflösung können enorm große Bilddateien von 1 GB und größer (so gewünscht) entstehen. Das Stitchen von Panoramen schafft große Bilddateien für detailreiche großformatige Ausdrucke und Bildwinkel jenseits der Abbildungsmöglichkeiten von Fisheyes-Objektiven. Mit dieser Technik wird es schwierig bis unmöglich, sich bewegende Objekte vollständig im Panorama festzuhalten. Wer möchte, kann als gestalterisches oder spielerisches Mittel Menschen oder Objekte mehrfach in einem Panoramafoto abbilden und damit die Dimension von Zeit und damit Veränderung aufzeigen.

Sollten Sie weitere Informationen suchen, so kann ich Ihnen  zwei Bücher, die obigem Text in Teilen als Quellen dienten, empfeheln:

Visuell, da zahlreiche Panoramen gezeigt werden, und die Erklärungen von Nick Meers: Faszination Panoramafotografie; Laterna magica 2003 sprachen mich sehr an.

Besonders technische Aspekte werden von Corinna Jacobs: Digitale Panoramen, Tipps, Tricks und Techniken für die Panoramafotografie; Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2004 beschrieben.

Hinweise für die Benutzung und Funktionen dieser Seite

In der Galerie sind die Panoramen in Themen und Untergruppen geordnet. Eine Übersicht ermöglicht einen orientierenden Blick (thumbnails). Mit einem Klick der linken Maustaste auf das  entsprechende Bild öffnet sich die vergrößerte Ansicht. Drei verschiedene Darstellungsformen sind möglich:

  1. Überwiegend wird das Panorama als zweidimensionales Foto gezeigt. Ein Mausklick auf das Feld Detail öffnet die festgelegte Vergrößerung, meist in der Originalauflösung. Das Feld Übersicht ermöglicht eine Rückkehr zu den Thumbnails. Die mittig unter dem Bild befindlichen Pfeile führen zum vorherigen oder nächsten Bild innerhalb der Untergruppe.
  2. Das Panorama wird wie auf einer gewölbten Fläche in einem Sichtfenster zunächst teilweise dargestellt. Mit der linken Maustaste können die mittig unter dem Bild angebrachten Pfeile und die rechtsseitig angebrachte Lupenfunktion genutzt werden. Dies ermöglicht ein Bewegen des Blickfeldes in alle Richtungen innerhalb des Bildes.
  3. Das Panorama bietet einen vollen Rundblick, also eine virtuelle Bewegung um die eigene Achse (360°). Beim schnellen Bewegen der Maus sollten Sie sich festhalten.

Beim Öffnen der 360°-Panoramen ist für manchen Nutzer Geduld gefordert (das bisher aufgebrachte Ausmaß ist am blauen Balken sichtbar), da der Auflösung  und damit der Bildqualität  eine vorrangige Bedeutung  vor der Dateigröße (siehe unter Bildmaße) gegeben wurde.

Diese Seite bietet eine Suchfunktion im rechten oberen Bereich. Sie können nach dem Namen des Fotografen, Wörtern im Titel und den zugeordneten Begriffen suchen. Die gefunden Panoramen werden in einer Übersicht gezeigt.

Informationen zu den Fotografen und eine Kontaktmöglichkeit mit ihnen finden Sie unter Bildautoren.

Hinweise, Anregungen oder Fehlfunktionen (ggf. mit technischen Angaben zum Browser etc.) beim Betrachten dieser Galerie-Seite können Sie über Kontakte mir mitteilen.